Ambulante Pflege: Alles Wichtige auf einen Blick

15. Januar 2019 Promedica24-Redaktion
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    Für ältere Menschen wird es im Laufe der Zeit immer schwieriger, ihre tägliche Selbstpflege umzusetzen. In vielen Fällen benötigen sie Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben wie der Körperpflege, dem Ankleiden oder der Nahrungsaufnahme. In solchen Fällen kann die ambulante Pflege eine großartige Lösung sein.

    Das Wichtigste im Überblick

    • Die ambulante Pflege bezieht sich auf die Betreuung von älteren Menschen, die in ihren eigenen vier Wänden leben und Unterstützung benötigen.
    • Zu den Leistungen der ambulanten Altenpflege gehören Hilfe bei der Körperpflege, Nahrungsaufnahme, Mobilität, Medikamentenverabreichung und Wundversorgung.
    • Ambulante Pflegedienste bieten verschiedene Leistungen an, wie z.B. medizinische Behandlungspflege und Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben.
    • Jeder, der aufgrund seines Alters oder einer Krankheit Unterstützung benötigt, hat Anspruch auf ambulante Pflege. Ein anerkannter Pflegegrad ist erforderlich, um die Kosten von der Krankenkasse erstattet zu bekommen.
    • Die ambulante Seniorenbetreuung kann eine gute Ergänzung zur ambulanten Pflege sein und dazu beitragen, die sozialen Kontakte des Patienten zu fördern und zu erhalten.

    Was ist ambulante Pflege?

    Ambulante Pflege bezieht sich auf die Versorgung von meist älteren Menschen, die in ihren eigenen vier Wänden leben und Unterstützung benötigen. Die häusliche Pflege kann durch unterschiedliche Personengruppen erbracht werden.

    Mit einer ambulanten Pflege erhalten pflegebedürftige Senioren von pflegenden Angehörigen oder einem ambulanten Pflegedienst Betreuung und Pflege im häuslichen Umfeld. So haben sie die Möglichkeit, trotz Pflegebedürftigkeit noch lange in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Im Unterschied zur ambulanten Betreuung dürfen professionelle Pflegekräfte auch die medizinische Behandlungspflege am Patienten durchführen. Damit sind die Pflegekräfte des ambulanten Pflegedienstes der verlängerte Arm des Hausarztes.

    Vorteile der ambulanten Altenpflege

    Einer der größten Vorteile der ambulanten Altenpflege ist, dass ältere Menschen in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Viele ältere Menschen fühlen sich in ihrer vertrauten Umgebung sicherer und geborgen, was zu ihrem Wohlbefinden beiträgt.

    Ein weiterer Vorteil der ambulanten Pflege ist, dass die Patienten weiterhin Kontakt zu ihren Familien und Freunden haben können. Sie können ihre sozialen Kontakte und ihr gewohntes Leben aufrechterhalten, was ihnen hilft, sich nicht isoliert zu fühlen.

    Welche Leistungen gehören zur ambulanten Pflege?

    Die Leistungen, die zur ambulanten Pflege gehören, sind sehr vielfältig und hängen von den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab. Zu den Leistungen gehören unter anderem die Hilfe bei der Körperpflege, der Nahrungsaufnahme und der Mobilität. Auch die Verabreichung von Medikamenten oder die Wundversorgung sind Teil der Leistungen der ambulanten Pflege.

    Je nach Pflegebedarf ist es ratsam, die Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes in Anspruch zu nehmen. Die Pflegefachkräfte des Pflegedienstes können bestimmte Maßnahmen und Tätigkeiten professioneller ausüben. 

    Welche Leistungen erbringt der ambulante Pflegedienst?

    Ambulante Pflegedienste übernehmen die Grund- und Behandlungspflege. Dazu gehören Körperhygiene und Mobilisierung, sowie weitere pflegerische Leistungen wie beispielsweise ein Verbandswechsel, Wundversorgung, Medikamentengabe und Schmerztherapien.

    Welche Leistungen ein ambulanter Pflegedienst übernimmt, ist abhängig vom Pflegebedarf. In der Regel wird jedoch immer die sogenannte Grundpflege abgedeckt. Dabei ist zwischen einer kleinen und einer großen Grundpflege zu unterscheiden.

    Leistungen im Rahmen der kleinen Grundpflege

    • Die Unterstützung beim An- und Ausziehen, Auswählen und Bereitstellung der Kleidung
    • Körperpflege, Waschen einzelner Körperteile (keine Ganzkörperwäsche)
    • Zahnpflege
    • Hilfe beim Toilettengang, Urinbeutel entleeren, ggfs. Reinigung und Pflege des Katheters, Versorgung bei künstlichem Darmausgang
    • Vorbeugung von Verletzungen
    • Hauswirtschaftliche Versorgung

    Leistungen im Rahmen der großen Grundpflege

    • Ganzkörperwäsche
    • Zahnpflege
    • Hilfe und Begleitung beim Toilettengang, Leeren des Urinbeutels, Katheter-Pflege, Versorgung bei künstlichem Darmausgang, Toilettentraining

    Im medizinischen Bedarfsfall: Behandlungspflege

    Nach einem Unfall oder bei einer Krankheit reicht die Grundpflege meist nicht aus. In diesem Fall ist die Person regelmäßig auf eine medizinische Pflege angewiesen, die nur durch examinierte Pflegefachkräfte ausgeübt werden darf. Diese Form der Pflege bezeichnet man als Behandlungspflege. Eine Behandlungspflege muss ärztlich verordnet sein und umfasst ausschließlich Maßnahmen mit medizinischer Notwendigkeit, die die Behandlung vom Arzt ergänzen und unterstützen sollen. Oftmals ist eine Behandlungspflege dazu da, um den Krankenhausaufenthalt für den Patienten zu verkürzen.

    Wer hat Anspruch auf ambulante Pflege?

    Grundsätzlich hat jeder, der aufgrund seines Alters oder einer Krankheit Unterstützung benötigt, Anspruch auf ambulante Pflege. Eine ärztliche Verordnung oder ein anerkannter Pflegegrad sind allerdings erforderlich, um die Kosten von der Krankenkasse erstattet zu bekommen.

    Kosten und Finanzierung der ambulanten Pflege

    Die Kosten für die ambulante Pflege hängen von den Leistungen ab, die erbracht werden müssen. Die Kosten werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen, sofern eine ärztliche Verordnung vorliegt. Je nach Pflegegrad und individuellem Bedarf kann jedoch eine Zuzahlung erforderlich sein.

    Neben der Krankenversicherung gibt es auch die Möglichkeit der Finanzierung über die Pflegeversicherung. Die Pflegeversicherung übernimmt einen Teil der Kosten für die ambulante Pflege, sofern ein Pflegegrad vorliegt.

    Zu den Finanzierungsmöglichkeiten der Pflegeversicherung gehören etwa die Pflegesachleistungen oder das Pflegegeld. Die Pflegesachleistungen dienen beispielsweise zur Bezahlung eines ambulanten Pflegedienstes. Das Pflegegeld wird gebraucht, wenn sich ein Angehöriger um die Pflege kümmert.

    Der Pflegegrad ist maßgebend für die Höhe der finanziellen Unterstützung, die Sie von der Pflegeversicherung erwarten können. Der Grad der Pflegebedürftigkeit wird bei gesetzlich Versicherten gemäß Sozialgesetzbuch von einem Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) bestimmt.

    Die Pflegeversicherung erbringt lediglich eine Grundabsicherung. In den wenigsten Fällen decken die Pflegesachleistungen die gesamten Kosten ab, die für die ambulante Pflege durch den Pflegedienst anfallen. Die restlichen Kosten trägt der Pflegebedürftige selbst. Daher ist es unbedingt ratsam, privat vorzusorgen.

    Können Sie die Restkosten für Ihre Pflege nicht selbst übernehmen, steht Ihnen eine Hilfe zur Pflege zu. Hierbei handelt es sich um eine finanzielle Unterstützung durch das Sozialamt, die auf die individuellen Bedürfnisse des Pflegebedürftigen abgestimmt ist.

    Die Rolle der pflegenden Angehörigen in der ambulanten Pflege

    Pflegende Angehörige übernehmen oft einen Großteil der Betreuung und unterstützen den Pflegebedürftigen im Alltag. Etwa 80 % der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden durch pflegende Angehörige in ihrem eigenen Zuhause oder im Haushalt ihrer Angehörigen gepflegt. Dabei können ambulante Pflegedienste die Familien professionell unterstützen.

    Angehörige, die ihr pflegebedürftiges Familienmitglied betreuen und pflegen, können eine finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen und für eine gewisse Zeit von ihrem Beruf freigestellt werden.

    Die ambulante Pflege soll pflegende Angehörige entlasten und Unterstützung bei der Versorgung des Patienten bieten. In Deutschland teilen sich etwa 25 % der Pflegepersonen die ambulante Pflege ihres Angehörigen mit einem Pflegedienst. Eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Pflegepersonal und den pflegenden Angehörigen ist daher unerlässlich.

    Ambulante Seniorenbetreuung: Unterstützung für pflegende Angehörige

    Auch die Unterstützung bei der Körperpflege und bei alltäglichen Aufgaben, wie Einkaufen oder Kochen kann zur ambulanten Pflege gehören. Meistens bleibt dafür im Pflegealltag der Pflegedienste keine Zeit. Die ambulante Seniorenbetreuung kann hier eine gute Ergänzung zur ambulanten Pflege sein. 24h Betreuungskräfte können ältere Menschen in ihrer alltäglichen Lebensführung unterstützen und sie bei Aktivitäten begleiten. Dadurch werden pflegende Angehörige zeitlich entlastet und können sich auf ihre eigenen Aufgaben konzentrieren.

    Verschaffen Sie sich einen Überblick über unser Betreuungsangebot und nehmen Kontakt zur Einschätzung Ihres individuellen Pflegebedarfs auf. Dazu erreichen Sie unsere Experten über unser Kontaktformular und erhalten eine kostenfreie Beratung.

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    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 15. Januar 2019

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.